Adam und Eva – oder vom Nacktsein

Woran denken Sie, wenn Sie «Adam und Eva» hören? An die ersten Menschen? An einen Apfel oder einen Sündenfall? Oder daran, dass Eva alle Schuld zugeschoben wird? Den meisten wird heute wohl solches oder ähnliches in den Sinn kommen. Doch von alledem sagt der biblische Text rein gar nichts! In ihm geht es um ganz anderes.

Die Erzählung von Adam und Eva steht im 2. und 3. Kapitel des Genesisbuches und gehört damit zur sogenannten Urgeschichte (Genesis 1–9). Dieser Urgeschichte geht es nicht um die «ersten» Menschen, sondern um den Menschen an sich, das heisst um das Menschsein: Wie ist der Mensch – wie ist jeder Mensch – geschaffen? Was macht den Menschen aus? Was ist der Mensch, Mann*Frau? Um diese Frage geht es bei «Adam und Eva».

Die meisten Bibelausgaben geben Genesis 3 eine Überschrift, wie: «Der Sündenfall» (Lutherbibel 2017; Zürcherbibel 2007), «Der Sündenfall und dessen Folgen» (Elberfelderbibel 2006), «Der Fall des Menschen» (Einheitsübersetzung 2016); «Der Mensch verscherzt sich das Paradies» (Gute Nachricht 1997) usw.

Doch diese Überschriften gehören gar nicht zum Bibeltext! Sie stehen nicht im hebräischen Bibeltext. Sie sind vielmehr von jenen, welche die Bibel übersetzten und als Buch herausgaben, hinzugefügt worden, um den biblischen Text zu strukturieren.1

Überschriften gehören nicht zum biblischen Text!

Die von den verschiedenen Herausgebern von Bibeln gesetzten Überschriften beeinflussen jedoch sehr stark, wie wir den eigentlichen Bibeltext verstehen bzw. missverstehen und in Erinnerung behalten. Dies zeigt sich gerade auch in Genesis 3: Im biblischen Text kommt weder das Wort «Sünde» noch «Schuld», noch «Übertretung», «Verscherzen», «Fall» oder «Ungehorsam» vor. Bekanntlich kennen andere biblische Texte diese Worte durchaus. Wenn nun aber all diese Worte nicht in Genesis 3 stehen, so wird das Thema ein anderes als «Sünde» sein. Schauen wir den Bibeltext genauer an.

Der Schlang

Die Erzählung beginnt meines Erachtens bereits in Genesis 2,25 mit der Feststellung: «Und die beiden, der Mensch und seine Frau, waren nackt (‛arom), und sie schämten sich nicht voreinander.» Wie sollten sie auch? Kurz zuvor wird in Genesis 2 ja erzählt, Gott habe den Menschen wie ein Töpfer geformt und der Mann habe die Frau mit Jubel begrüsst: «Diese ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch» (Genesis 2,23). Warum sollten sie sich also voreinander schämen? Sie sollen einander ja vielmehr «anhängen» und «ein Fleisch» werden (Genesis 2,24), das heisst, die Sexualität geniessen.

Da tritt die Schlange auf (Genesis 3,1). Viele Gemälde der Kunstgeschichte zeigen die katastrophal frauenfeindliche Einstellung der Künstler und ihrer Zeit, indem sie die Schlange als Frau, mit langen Haaren und Brüsten, darstellen (z.B. Hugo van der Goes; Raffael, Michelangelo).2 Manchmal sieht die «Schlangenfrau» sogar auffallend gleich aus wie Eva. Damit wird die Frau nicht mehr – gleich wie Adam – als von der Schlange verführt gesehen, sondern die Frau wird zur Verführerin schlechthin gemacht. Welch androzentrische, frauenfeindliche Sichtweise!3 In heutiger Werbung hundertfach kopiert…

Michelangelo, Adam und Eva, Sixtinische Kapelle (1509-1510 n. Chr.)

Ganz anders der biblische Text

Der biblische Text ist überhaupt nicht frauenfeindlich. In Bezug auf die Schlange ist zudem zu sagen, dass der hebräische Ausdruck für Schlange ist maskulin (hebr. nachasch) ist und dass «der Schlang» einfach ein von Gott geschaffenes Tier ist, wie es explizit heisst: «Die Schlange war klüger (‛arum) als alle Tiere des Feldes, die der Gott Jhwh gemacht hatte» (Genesis 3,1).4 Der Ausdruck ‛arum («klug, verstehend») hat im Alten Testament zudem immer eine positive Bedeutung, wie z.B. in Sprüche 14,8: «Die Weisheit des Klugen (‛arum) lässt ihn seinen Weg verstehen, aber die Torheit der Dummen ist trügerisch.» Darum sollte auch in Genesis 3,1 meines Erachtens die Eigenschaft der Schlange nicht mit «listiger» oder «schlauer», sondern einfach mit: «klüger als die Tiere auf dem Feld», übersetzt werden.

Vielleicht wäre sogar noch eine andere Übersetzung angebracht: Interessanterweise sind die beiden Ausdrücke «nackt» (‛arom) und «klug» (‛arum) von den hebräischen Konsonanten her genau gleich! Erst die später hinzugefügten Vokale machen einen Unterschied. Dadurch und durch den sehr ähnlichen Klang beziehen sich die beiden Ausdrücke in Genesis 3 zumindest als ein Wortspiel aufeinander. Vom konsonantischen Text her könnte wohl sogar übersetzt werden: «der Schlang war nackter als die Tiere des Feldes», – was ja dem Aussehen von Schlangen durchaus entspricht.

Das Öffnen der Augen

Doch was sagt nun «der Schlang»? Der Schlang stellt wohl keine eigentliche Frage,5 sondern macht eine vielleicht leicht provozierende Aussage: «Da hat Gott also tatsächlich gesagt, ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen…» (Genesis 3,1). Die Frau korrigiert diese Falschaussage: «Nur von den Früchten des Baums, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, dass ihr nicht sterbet» (3,2f). Dem widerspricht der Schlang: «Nein, ihr werdet nicht sterben, sondern Gott weiss: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und erkennt Gut und Böse» (3,4f).

Was «der Schlang» in Aussicht stellt, wird an allen anderen Stellen im Alten Testament als etwas Positives angesehen:6 Das Öffnen der Augen ist im wörtlichen Sinne ein Ausdruck von Wachheit (Hiob 27,19; Sprüche 20,13) und Lebendigkeit (2Könige 4,35); im übertragenen Sinne bedeutet es eine bessere und tiefere Einsicht, die Gott ermöglicht (Genesis 21,19; Jesaja 42,7). Die Erkenntnis von Gut und Böse ist in der Bibel immer eine positive Fähigkeit, die besonders dem Engel Gottes (2 Samuel 14,17) oder dem König zugeschrieben wird (1Könige 3,9). Mehrfach wird bemerkt, dass diese Fähigkeit des Unterscheidens von einem Kind bei dessen Heranwachsen erlangt wird (Deuteronomium 1,39; Jesaja 7,15f). 7

Johann Wenzel Peter, Adam und Eva im Irdischen Garten, Detail (ca. 1800-1829 n. Chr.)

Erstrebenswerte Erkenntnis

Aufgrund dessen ist die Reaktion der Frau völlig einsichtig: «Da sah die Frau, dass es gut wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dass er begehrenswert / kostbar war, um klug zu werden. Sie nahm von seiner Frucht und ass. Und sie gab auch ihrem Mann neben ihr. Und auch er ass.» (Genesis 3,6). Beide essen also von der Frucht. – Nebenbei bemerkt: es ist kein Apfel, sondern eine unbestimmte Frucht (hebr. peri).

Spannend ist, wie es nun weiter geht: Aufgrund der bisherigen Erzählung wäre es logisch, wenn nun dem Mann und der Frau die Augen aufgingen und sie die Erkenntnis von Gut und Böse erlangen würden. Doch Genesis 3,7 formuliert: «Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten» – nicht etwa Gut und Böse, sondern – «dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.»

Als sie sodann hören, dass Gott im Garten ist, verstecken sich der Mann und die Frau vor Gott. «Aber der Gott Jhwh rief nach dem Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du / was ist mit dir? Er antwortete: Ich habe deine Schritte gehört im Garten; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin und versteckte mich» (Genesis 3,9f). Man stelle sich das einmal vor: Wenige Verse zuvor wird erzählt, Gott habe den Menschen wie ein Töpfer aus Lehm geformt (Genesis 2,7) – und nun sollte sich der Mensch vor Gott fürchten, weil der Mensch nackt ist? Wie sollen wir das verstehen?

Marc Chagall, Adam und Eva (1912 n. Chr.)

Vom Nacktsein

Meiner Meinung nach führ diese Frage zu einem Hauptthema der Erzählung: unser Nackt- und Bloss-Sein. Und zwar im Sinne unseres So-Seins verstanden: Ich bin so, wie ich bin – nicht grösser und nicht kleiner, nicht stärker oder klüger usw. Und mit diesem So-Sein haben wir Menschen seit jeher und immer wieder unsere liebe Mühe: Wir wären häufig gerne anders – besser, schöner, stärker, intelligenter. Wir hätten gerne andere und mehr Möglichkeiten usw.

Genau dies thematisiert Genesis 2,25–3,24: Der Mann und die Frau schämen sich zu Beginn der Erzählung nicht dafür, wer oder was oder wie sie sind, sie schämen sich nicht über ihr So-Sein, ihr Nackt- und Bloss-Sein (2,25). Doch dann wollen sie mehr sein, anders sein, als sie sind: Sein wie Gott, Gut und Böse erkennend (3,5). Deshalb essen sie von der Frucht. Danach sehen sie einander und sehen, dass sie gesehen werden in ihrem So-Sein und ihrem Tun. Und sie beginnen, sich zu schämen und versuchen, sich zu verbergen. Die Scham,8 die uns als Menschen so sehr prägt, wird hier in wenigen Sätzen als Menschheitsthema beschrieben. Scham bezieht sich nicht nur auf bestimmte Taten, sondern auf die ganze Existenz. Man kann sich selbst fremdschämen, also für andere und deren Verhalten schämen. Oft schämt man sich nicht, weil man etwas getan oder nicht getan hat, sondern weil man den Eindruck hat, dass man von anderen gesehen wird.

Adam und Eva (um 950 n. Chr., Biblioteca de San Lorenzo)

Gottes Reaktion

Und wie reagiert Gott in dieser Erzählung auf die Scham von «Adam» und «Eva», auf ihre Mühe mit ihrem blossen So-Sein, ihrer «Nacktheit»? Gewiss, zunächst werden in Genesis 3,12-19 einige Lebensrealitäten beschrieben, welche die Menschen seit Jahrtausenden erfahren haben: Nahrung muss hart erarbeitet werden («im Schweisse deines Angesichtes»); geboren wird unter unsäglichen Schmerzen; die Menschheitsgeschichte spielt(e) sich meist patriarchalisch ab; Schlangen kriechen am Boden; Menschen schieben die Verantwortung für etwas, das schief läuft, gerne auf andere ab usw. Diese Erfahrungen werden in der Erzählung in die Urzeit verlegt. Und diese Erfahrungen machen deutlich, dass wir Menschen nicht (mehr) in Eden,  nicht in einem Paradies leben (Genesis 3,22-24).9

Doch die entscheidende Aussage zum Gottesbild, die entscheidende Reaktion Gottes auf die menschliche Mühe mit der Selbstannahme, mit dem Nackt- und Bloss-Sein, wird in Genesis 3,21 gemacht, wo es heisst:

«Und der Gott Jhwh machte Adam und seiner Frau Röcke von Fellen und zog sie ihnen an.»

Welch’ barmherziges Gottesbild! Gott nimmt sich den Menschen und ihrer Mühe mit ihrer Bedürftigkeit an: Gott schneidert den Menschen Kleider und zieht sie ihnen selbst an. Kann man sich ein barmherzigeres, zärtlicheres Gottesbild vorstellen?

Die Kunstgeschichte zeigt auch hier deutlich, wie oberflächlich und falsch Genesis 3 zumeist gelesen wurde: Nach der Vertreibung aus Eden werden Adam und Eva auf Gemälden durch die Jahrhunderte hinweg nackt dargestellt, von di Giovanni, Masaccio, Michelangelo und Cranach bis hin zu Emil Nolde, Max Beckmann und sogar Marc Chagall. Nackt, verzweifelt und voller Angst verlassen Adam und Eva gemäss diesen Bildern Eden.

Lucas Cranach d. Ä., Vertreibung aus dem Paradies (1530 n. Chr.)

Gott als Schneider:in

Der Gegensatz zum biblischen Text könnte grösser nicht sein! In der Kunstgeschichte gibt es lediglich einige wenige Darstellungen, auf denen Adam und Eva den Garten Eden bekleidet verlassen: Teilweise in der frühen Buchmalerei10 oder in den Mosaiken der Capella Palatina von Palermo (ca. 12. Jh. n. Chr.) In der östlichen Bildtradition reicht hie und da ein Engel Adam und Eva Gewänder aus dem Himmel.

Dass Gott entsprechend der biblischen Erzählung Adam und Eva die Kleider anzieht, findet sich in bildlicher Darstellung fast nie: Angedeutet wird es am westlichen Portal der Sainte-Chapelle in Paris (ca. 1239-1248 n. Chr.). Eine deutliche Darstellung dafür gibt es meines Wissens einzig in der Bible moralisée (1220-1230 n. Chr.), in welcher Christus Adam und Eva bekleidet.11

4008_Bild_Bible_moralisé
Codex Vindobonensis 2554 (Ausschnitt, 1220-1230 n. Chr.)

Genesis 2,25–3,24 ist eine überaus dichte, grossartige Erzählung, welche das Menschsein reflektiert und die Überzeugung vertritt, dass der Mensch zwischen dem, was das Leben fördert («Gut») und dem, was das Leben vermindert oder verhindert («Böse»), unterscheiden kann. Und dass der Mensch sich so annehmen kann und soll, wie er ist, mit allem, was zum Menschsein gehört, auch dem Nackt- und Bloss-Sein, mit allen Bedürftigkeiten. Schliesslich betont die Erzählung von Adam und Eva die Überzeugung, dass der Mensch darauf vertrauen darf, von Gott immer schon angenommen zu sein:

Noch bevor wir Dich suchen, Gott,
warst Du bei uns.
Wenn wir Dich als Vater anrufen,
hast Du uns längst schon wie eine Mutter geliebt.
Wenn wir «Herr» zu Dir sagen,
gibst Du Dich als Bruder zu erkennen.
Wenn wir Deine Brüderlichkeit preisen,
kommst Du uns schwesterlich entgegen.
Immer bist Du es,
der uns zuerst geliebt hat.
Darum sind wir jetzt hier,
nicht weil wir besonders gut und fromm wären,
sondern weil Du Gott bist
und weil es gut ist, Dir nahe zu sein.

 

Kurt Marti12

  1. Auch die Kapitelzahlen und Verse stehen nicht im hebräischen Text: Die Einteilung in Kapitel, wie wir sie christlicherseits gebrauchen, wurde 1205 n. Chr. von Stephen Langton (Professor in Paris, später Erzbischof der Kirche von England) entwickelt. Die Nummerierung der Verseinteilung wurde erstmals 1555 n. Chr. vom Pariser Buchhändler Robert Estienne in einer Bibelausgabe herausgegeben.
  2. Konkret z. B. Hugo van der Goes: Der Fall (ca. 1480 n. Chr.); Raffael: auf Stanza della Segnatura (ca. 1508-1511); Michelangelo: Adam und Eva, Deckengemälde, Sixtinische Kapelle (1508-1512 n. Chr.); sogar Lucas Cranach d. Ä., der ab 1509 ein halbes Dutzend Adams und Evas mit einer normalen (tierischen) Schlange gemalt hatte, malte 1530 in seinem monumentalen Werk «Adam und Eva im Garten Eden» die Schlange als Frau.
  3. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang: Der Beginn der Neuzeit (Mitte 16. Jh.) war in Europa die Zeit der schlimmsten Hexenverfolgungen. Vgl. Walter Rummel / Rita Voltmer: Hexen und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit, Darmstadt 2. Aufl. 2012; Rita Voltmer: Hexen. Wissen was stimmt, Freiburg 2008; Johannes Dillinger: Hexen und Magie. Eine historische Einführung (Historische Einführungen 3), Frankfurt a. M. / New York 2007.
  4. Die Schlange in Gen 3 ist auch keine Gottheit, kein Satan oder Teufel oder was auch immer, wie es in späteren Zeiten oft in Gen 3 hineininterpretiert wurde, sondern einfach ein von Gott gut erschaffenes Tier.
  5. Frank Crüsemann: Was ist und wonach fragt die erste Frage der Bibel? Oder: das Thema Scham als «Schlüssel zur Paradiesgeschichte», in: Fragen wider die Antworten. Hg. v. Kerstin Schiffner / Steffen Leibold, Gütersloh 2010, 63-79., hier 63f mit verschiedenen Übersetzungsvorschlägen.
  6. Vgl. Rainer Albertz: «Ihr werdet sein wie Gott». Gen 3,1–7 auf dem Hintergrund des alttestamentlichen und des sumerisch-babylonischen Menschenbildes, in: Die Welt des Orients 24 (1993), 89-111.
  7. In Gen 3,22 wird das Sein-wie-Gott im Erkennen von Gut und Böse von der Gottesrede ohne eine negative Wertung konstatiert.
  8. Den Schwerpunkt auf die Scham in Genesis 3 legen Frank Crüsemann: Frage; Michaela Bauks: Nacktheit und Scham in Gen 2–3, in: dies. u.a. (Hg.): Zur Kulturgeschichte der Scham (Archiv für Begriffsgeschichte. Sonderheft 9), Hamburg 2011, 17-34.;Christina-Maria Bammel: Aufgetane Augen – aufgedecktes Angesicht. Theologische Studien zur Scham im interdisziplinären Gespräch, Gütersloh 2005.; vgl. für eine psychoanalytische Sicht auf das Phänomen Scham: Léon Wurmser: Die Maske der Scham. Die Psychoanalyse von Schamaffekten und Schamkonflikten, Berlin 3. Aufl.1998.
  9. Solche Erzählungen, die allgemeinmenschliche Erfahrungen (oder andere Begebenheiten) mit einer (Ur-)Geschichte aus früherer Zeit erhellen wollen, nennt man Ätiologie, vgl. Andreas Scherer: Ätiologie, auf: http://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/12673/(11.8.2018).
  10. Z.B. in der Wiener Genesis (6. Jh. n. Chr.) aus der Region Syrien stammend oder in der Bibel aus Moutier-Grandval (um 840 n. Chr), vgl. die Bildnachweise bei Frank Crüsemann: Frage, 66 mit Anm. 18-20.
  11. Jetzt in Wien, Codex Vindobonensis 2554; Abb. in: Ingo F. Walther / Norbert Wolf: Codices illustres. Die schönsten illuminierten Handschriften der Welt. 400 bis1600, Köln 2005, 159.
  12. © Kurt Marti, Gottesbefragung. Der 1. Johannesbrief heute, Stuttgart : Radius-Verlag, 1982, S. 150.

     

    Bildnachweise Titelbild, Bild 1-2: wikicommons; Bild 3-6: wikiart; Bild 7: Foto André Flury.

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Kommentare

7 Kommentare zu “Adam und Eva – oder vom Nacktsein

  1. 01.05.18

    Klaus Hartmann

    Hallo,
    ich habe Ihre Seite ‚glaubenssache:online‘ soeben entdeckt.
    macht mir einen sehr sympathischen eindruck fürs erste.
    ich war beim googln nach einem neuen buch: ‚Die Bibel erklärt‘ hg. Dt.Katechetenverein u. Agnes Wuckelt.
    ein kollege erzählte uns von einem projekt aus der schweiz, das – ich meine – in 10 einheiten unter dem titel ‚glaubenssache‘ einen glaubenskurs anbietet. hat dies und Ihr projekt miteinander zu tun?
    viele grüße

    klaus hartmann, pastoralreferent, dipl.-theol., fürth/by

    [da, wo jetzt im eingangsbereich aller amtsgebäude kreuze aufgehängt werden! ps: der ministerpräsident hat sich nur noch nicht entschieden, an welches er gehängt werden will 😉 …]

  2. 04.06.21

    Clemens Kreiss

    Vielen Dank für diesen wirklich klugen 🙂 und weiterführenden Artikel! Und darüber hinaus die ganze Seite….

    Clemens Kreiss

    • 25.03.22

      André Flury

      vielen Dank für Ihre ermutigende Rückmeldung, herzliche Grüsse, André Flury

  3. 25.03.22

    Leo

    Hallo,

    sie schreiben: Aufgrund der bisherigen Erzählung wäre es logisch, wenn nun dem Mann und der Frau die Augen aufgingen und sie die Erkenntnis von Gut und Böse erlangen würden. Doch Genesis 3,7 formuliert: «Da gingen beiden die Augen auf und sie erkannten» – nicht etwa Gut und Böse, sondern – «dass sie nackt waren.

    Das ist richtig, aber einige Verse später sagt Gott 1. Mos 3,22a: Der Mensch ist geworden wie einer von uns, er kennt sowohl das Gute als auch das Böse….

    Die Erkenntnis, dass sie nackt waren schließt ich aus, dass sie auch Gut und Böse nun kannten.

    • 25.03.22

      André Flury

      Da gebe ich Ihnen Recht, es schliesst das Eine das Andere nicht aus, aber in Gen 3,7 würde man zuerst die Erkenntnis von Gut und Böse erwarten. Liebe Grüsse, André Flury

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